Aufmerksam wurden wir auf diesen Handelsansatz erstmalig durch den ehemaligen Portfoliomanager André Stagge. Sie beruht auf der Annahme, dass Gold zum Wochenende im Preis steigt, da es u.a. als "sicherer Hafen" über die handelsfreie Zeit genutzt wird. Gibt es wirklich einen spürbaren Effekt? Wir schauen uns die letzten 32 Jahre etwas genauer an.
Betrachtet man die Verteilung der durchschnittlichen jährlichen Performance von Gold im Wochenverlauf, so lässt sich auf den ersten Blick erkennen, dass bei den vorliegenden Daten der Freitag heraus sticht. Über 70% der Performance wurden alleine an diesem einzelnen Wochentag erzielt. Zur Verdeutlichung nehmen wir eine weitere Grafik hinzu: den Verlauf über die zugrunde liegenden 32 Jahre hinweg.
Auch diese Darstellung bestätigt es nochmal: der Freitag hat in der Vergangenheit maßgeblich zur Performance von Gold beigetragen. An zweiter Stelle folgt dann bereits der Donnerstag. Da diese beiden Tage direkt aufeinander folgen, werden im folgenden Performancevergleich zwei Varianten (Freitag und Donnerstag + Freitag) unter Berücksichtigung von Kosten betrachtet.
Zur Berechnung der Performance werden die Positionen zum Schlusskurs am Mittwoch bzw. Donnerstag eröffnet und jeweils zum Schlusskurs am Freitag beendet. Näherungsweise wurden je eröffneter Position Spread und Transaktionsgebühren mit 0,04% auf das Startkapital berücksichtigt sowie anteilig laufende Kosten (u.a. für Zinsen, Depotgebühren) mit 2,0% p.a. der Kontogröße angesetzt. Für das reine Halten des Underlyings Gold ("Buy & Hold") wurden pauschal vom Kontowert 1,0% p.a. an Gesamtkosten veranschlagt.
Als Daten werden USD Preise heran gezogen, Währungsschwankungen werden nicht berücksichtigt. In der Praxis sind die Kosten abhängig von Bank/Broker, Produkt, Markt und Handelsvolumen und beeinflussen die langfristig real zu erzielende Rendite entscheidend mit!
Von über 70% Performanceanteil bleiben nach Kosten noch rund 58% über. Die langfristige jährliche Rendite ist mit weit unter 3% doch recht überschaubar. Die hier berücksichtigten 0,04% für Transaktionsgebühren und Spread (4 US$ Roundturn bei einer Position von 10.000 US$ bzw. 0,6 US$ auf 1.500 US$ Goldpreis) sind praxisnah angesetzt. Ob man nun Donnerstag und Freitag oder nur am Freitag investiert ist macht keinen großen Unterschied - mit 100 Transaktionen im Jahr sind die Kosten bei dieser Strategie ein elementarer Faktor für die Profitabilität. Hat man die im Griff, kann die Strategie interessant sein.
Snapshot |
"Friday Gold Rush" |
---|---|
Handelsansatz | Halten einer Goldposition am Ende der Woche |
Geeignet für | Rohstoffe (Gold) |
Klassifizierung | C (Commodities) - Mehr zum ABC Modell |
Strategietyp | Satellit - Mehr zum Core-Satellite Ansatz |
Instrumente | CFD |
Haltedauer | kurz - wenige Stunden bis zu zwei Tagen |
Handelsfrequenz | hoch - zwei Transaktionen (je ein Kauf/Verkauf) pro Woche |
Kostenanalyse | Aufgrund der relativ kleinen Rendite pro Transaktion können sich die Kosten (insbesondere Spread und Transaktionsgebühren) bei dieser Strategie als absoluter Renditekiller darstellen. Sie sind deshalb vorab detailliert zu analysieren. |
Anmerkungen | Eine Kombination der Strategie mit technischer Analyse kann das Ergebnis verbessern. |
Die - relativ zum Gesamtverlauf - großen Bewegungen von Gold am Donnerstag/Freitag sind absolut betrachtet nicht groß genug, um nach Kosten langfristig attraktive Renditen zu erwirtschaften. Da der Ansatz an sich interessant und leicht nachzuvollziehen ist, findet er Platz im kostenlosen Investment Kalender. Eine vollautomatische Umsetzung - bspw. mit dem AlphaX Investment King - bietet sich an. Durch Kombination mit charttechnischen Analysen auf Kurs- und Zeitbasis ist eine Verbesserung möglich. Diese sind exklusiv für Teilnehmer am PLUS+ Programm erhältlich. PLUS+ Programm einfach und sicher bei Digistore24 buchen!
Rendite, Finanzielle Bildung, Handelssignale, Daytrading, Portfolios, Investment Ideen, Finanzwerkstatt Vermögenscoaching, Core-Satellite-Strategie, ABC Modell, Alphabet Strategie, Multidimensionale Diversifizierung, Optionsstrategien, finanzielle Freiheit, Seasonal Charts, Spareinlagen, Kaufkraftverlust, Niedrigzins, Cash Flow, passives Einkommen, Investment Kalender, Aktien, DAX, EURUSD, Renten, Rohstoffe, Gold, Behavioral Finance, Finanzcoach, Vermögensbildung, Robotrading, Markteffekte Trading Bot, Algoinvestor, Roboinvestor, Friday Gold Rush, FOMC Meeting Master, Sparplan Effekt, Sell in May, Halloween Effekt, Witchcraft Wonder, Weihnachtsrallye